Schlussanlass der Kampagne Vernetzte Vielfalt
Abschluss Kampagne "Vernetzte Vielfalt - Biodiversität fördern in Baselland und Solothurn in Büren SO
(Auch das Regionaljournal Aargau Solothurn berichtete über den Schlussanlass: Radiobericht und das Oltner Tagblatt in der Ausgabe vom 24. November 2014)
Am Samstag, 22. November zogen der Vogelschutzverband des Kantons Solothurn VVS und der Basellandschaftliche Natur- und Vogelschutzverband BNV Bilanz über ihre 4-Jahres-Kampagne "Vernetzte Vielfalt - Biodiversität fördern in Baselland und Solothurn".
In ihrem Begrüssungsreferat wies Suzanne Oberer, Präsidentin des BNV, darauf hin, dass der Mythos einer natürlichen Schweiz in der Bevölkerung stark verankert ist. Die Roten Listen der Tierarten würden jedoch ein anderes Bild zeigen: Lediglich 10% der Amphibien- und 50 % der Säugetier-, Vogel- und Pflanzenarten seien nicht gefährdet. Um die Biodiversität zu stärken, haben der Vogelschutzverband Solothurn und der Basellandschaftliche Natur- und Vogelschutverband im 2011 die Kampagne "Vernetzte Vielfalt - Biodiversität stärken in Baselland und Solothurn" gemeinsam mit ihren Sektionen gestartet. Die Ziele waren vielfältig: unter anderem 90 Aufwertungsprojekte, Weiterbildung für lokale Naturschützende und Lehrpersonen, Öffentlichkeitsarbeit und die Initiierung eines gemeinsamen Waldprojektes. Unterstützt wurden die beiden Verbände durch ein Patronatskommitee mit bekannten Persönlichkeiten aus beiden Kantonen, die am Abschlussanlass durch die Landrätin Elisabeth Augstburger vertreten wurden.
Thomas Lüthi, Präsident des VVS, berichtete über die Aktionstage, wie den Neophytentag, die Spechthöhlenaktion, die Pflanzaktion seltener Baumarten, die Nacht der Eulen und Fledermäuse sowie die beiden Weiterbildungsanlässe für die Sektionen der beiden Verbände zu den Themen Wald bzw. Waldrand, die von jeweils über 60 Teilnehmende besucht wurden. In beiden Kantonen fanden Kurse zum Thema Fledermäuse statt. Im Baselbiet schlossen im Mai 26 Personen die Ausbildung zum lokalen Fledermausschützenden ab. Die Aktionen "Nacht der Eulen" (begleitet mit einer breiten Plakataktion) und "Nacht der Fledermäuse" stiessen bei der Bevölkerung und den Medien auf ein grosses Interesse.
Die Baselbieter Landrätin Elisabeth Augstburger wies in ihrem Referat auf die Dringlichkeit der Biodiversitätsförderung auf allen politischen Ebenen hin. Sie betonte, wie wichtig der Einsatz der Kantonalverbände und der lokalen Natur- und Vogelschutzvereine ist. Mit Begeisterung hat sie die Aktivitäten der vier Kampagenjahre mitverfolgt.
Die beiden Verbände steckten sich das Ziel, insgesamt 90 Projekte zu realisieren, wie Susanne Brêchet Schönthal, Geschäftsführerin des BNV, erläuterte. In der Region Basel wurden 32 Projekte realisiert bzw. sollen noch im Verlauf dieses Jahres abgeschlossen werden. Neben dem Bau von Trockenmauern wurden Feldbäume gepflanzt, mehrere Weiher für Amphibien gebaut bzw. saniert, Storchenplattformen aufgestellt, ein umfangreiches Vernetzungsprojekt umgesetzt, zwei grosse Hochstammobstbaumprojekte lanciert und diverse Nisthilfen für Vögel sowie Fledermäuse montiert. Zwar wurde das Ziel von 45 Projekten im Baselbiet nicht ganz erreicht, dafür durften wir einige sehr umfangreiche Projekte unterstützen. Allein im Jahr 2013 flossen so rund 45'000 Franken in Naturschutzprojekte. Unterstützt wurden unter anderem die Erneuerung und ökologische
Aufwertung der Trockenmauern in Maisprach, ein Vernetzungsprojekt in Rothenfluh und eine Eichenpflanzaktion in Ettingen. Finanziert wurden die Projekte mit Geldern des Swisslosfonds des Kantons Basel-Landschaft und von diversen Stiftungen, die teils grosszügige Beiträge leisteten.
Mehr als die Hälfte aller Sektionen des Vogelschutzverbands des Kantons Solothurn VVS beteiligte sich mit einem oder mehreren eigenen Projekten an der Kampagne. Insgesamt wurden in 23 Solothurner Gemeinden total 46 Projekte zur Förderung der Biodiversität von der Kampagne unterstützt. Diverse gefährdete Vogelarten erhielten neue Nisthilfen. In mehreren Dörfern wurden Schwalben- und Seglertürme erstellt. Es wurden Nistkasten für Raufusskauz, Hohltaube, Gartenrotschwanz und Wiedehopf aufgehängt und einem Weissstorchpaar die Horstplattform erneuert. Weiter wurden Fledermausquartiere ausgebaut, Wildbienen-Nisthilfen erstellt, seltene Waldbäume und Hochstammobstbäume gepflanzt, Trockenmauern und Pionierflächen angelegt, und diverse Sektionen wurden bei der Bekämpfung von Neophyten unterstützt. Das Problem der invasiven Neophyten hielt dank der Kampagne Einzug als fixer Anlass in die Jahresprogramme diverser Sektionen.
Zum Schluss zeigte Gabi Widmer, Präsidentin des Natur- und Vogelschutzvereins Büren/Dorneckberg das Kampagnenprojekt "Trockenmauer Räbmätteli", welches durch beide Kantonalverbände unterstützt wurde.
Zufriedene Gesichter: Thomas Lüthi, Elisabeth Augstburger und Suzanne Oberer
Bilder: M. Huber, T. Lüthi
Text: S. Brêchet Schönthal